Martín La Roche: Memory Palace
Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden präsentiert bis zum 29. Juni mit "Memory Palace" die erste institutionelle Einzelausstellung von Martín La Roche in Deutschland.
Auf zwei Etagen gibt die Ausstellung einen weitreichenden Einblick in La Roches künstlerisches Werk, welches Installationen, Performances, Arbeiten auf Papier und Objekte umfasst. Ausgangspunkt seines Schaffens sind verschiedene Objektsammlungen, die durch Performances, Storytelling und partizipative Aktionen aktiviert und immer wieder in neue Kontexte gestellt werden. Die Ausstellung Memory Palace beschäftigt sich mit individueller und kollektiver Erinnerung im Zusammenhang mit Objekten und Sprache und bezieht das Publikum aktiv ein, um Geschichten zu erzählen und kreative Prozesse zu reflektieren.
Gesprächs- und Ausstellungsrundgang am 18. Juni
Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden hatte herzlich zu einem besonderen Rundgang durch die Ausstellung Memory Palace eingeladen. Gemeinsam mit der Kuratorin und Autorin Mela Dávila sowie dem Künstler Martín La Roche bot der Abend die Möglichkeit zu entdecken, wie Kunst Erinnerungen lebendig macht und Räume zu erzählenden Orten werden lässt. Moderiert wurde das Gespräch von Lotte Dinse, Direktorin des Nassauischen Kunstvereins.
Ausgangspunkt des Rundgangs war die Idee des "Erinnerungspalastes" – einer alten Gedächtnistechnik für das Speichern und Wiederfinden von Erinnerungen. Martín La Roches Arbeiten leben vom räumlichen Denken – nicht nur im Sinne von Architektur, sondern auch als Struktur für Erzählungen und gemeinsames Erinnern. Er versteht Ausstellungen als lebendige Orte, an denen performative, partizipative und kollektive Prozesse im Mittelpunkt stehen. Seine Arbeiten machen den Ausstellungsraum zu einem Ort, an dem das Anschauen zur aktiven Erfahrung wird – angeregt durch Fragen, Gespräche und neue Perspektiven.
Mela Dávila gewährt Einblicke in ihre langjährige Auseinandersetzung mit Künstlerpublikationen und raumbasierten Praktiken. Sie zeigt, wie Bücher auch als Räume funktionieren können, in denen sich Kunst entfaltet. Gemeinsam werfen Martín La Roche und sie einen Blick auf die Verbindung zwischen künstlerischem Arbeiten, kuratorischem Denken und dem Akt des Veröffentlichens.
Im Rahmen des Rundgangs entsteht Raum für gemeinsames Erkunden, Reflektieren und offene Gespräche, in denen persönliche und kollektive Erinnerungen lebendig werden.