Hildegard Knef
Hildegard Knef, im Dezember diesen Jahres wäre sie 100 Jahre alt geworden. Wir widmen dem Weltstar, der Stilikone, der Grande Dame des Chansons eine Filmreihe, die wir im Mai und Juni fortsetzen.
Film | Datum | Uhrzeit und Tickets |
Zwischen gestern und morgen | Mo, 25.05. | 17.30 Uhr (Öffnet in einem neuen Tab) |
Der Mann der sich verkaufte | Di, 03.06. | 17.30 Uhr (Öffnet in einem neuen Tab) |
Hilde | Do, 05.06. | 17.15 Uhr (Öffnet in einem neuen Tab) |
Die Dreigroschenoper | Mo, 09.06. | 20.00 Uhr (Öffnet in einem neuen Tab) |
Konzert & Film |
Fr, 13.06. | 19.00 Uhr (Öffnet in einem neuen Tab) |
Zwischen gestern und morgen
Der sechste Spielfilm, in dem Hildegard Knef mitwirkte, zeigt das zerstörte München von 1947. Der Zeichner Michael Roth kehrt nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Schweizer Exil in seine Heimatstadt München zurück und steigt im zur Hälfte zerstörten Regina-Palast-Hotel ab, wo er auch früher oft logierte. Er muss feststellen, dass seine einstigen Freunde ihn feindselig empfangen, da man seine überstürzte Flucht mit dem Diebstahl von Schmuckstücken der Jüdin Nelly Dreifuß in Verbindung gebracht hat, die sich damals das Leben nahm. Roth weiß, dass er unschuldig ist, sich zu rehabilitieren ist jedoch nicht so einfach.
Um den Hotelbetrieb so realistisch wie möglich zu gestalten, wurden die durch die Zerstörung des wahren Hotels arbeitslos gewordenen Angestellten als Komparsen für ihre eigentlichen Rollen verpflichtet.
D 1947, 109 Min., FSK: ungeprüft
Der Mann der sich verkaufte
Der junge Reporter Niko Jost arbeitet an einer Artikelserie mit dem Titel „Schwarzer Markt und weiße Westen“, die er als Karrieresprungbrett begreift. Ehrgeizig und aufstrebend ist er zu allem bereit. Im Auftrag eines noch skrupelloseren Redakteurs stochert Jost in der Vergangenheit eines neureichen Hoteliers herum und macht dabei interessante Entdeckungen.
„DER MANN, DER SICH VERKAUFTE zeigt Hansjörg Felmy in der untypischen Rolle des unsympathischen Egozentrikers, Hildegard Knef gibt eine geheimnisvolle Lebedame. Regisseur Josef von Báky karikiert mit seinem Film das Pressewesen des Jahres 1959 mit gekonnten Übertreibungen." filmportal.de
BRD 1959, 103 Min., FSK: ab 6
Hilde
Der Film von Kai Wessel folgt weitgehend der Autobiografie der Künstlerin mit dem Titel „Der geschenkte Gaul“. Umwerfend ist Heike Makatsch in der Hauptrolle. Man kann kaum mehr von einer Rolle sprechen, so intensiv und einfühlsam verkörpert sie die Knef, eine widersprüchliche Frau mit Ecken und Kanten.
Die Ikone des Films und Gesangs wurde von ihrem Publikum in Deutschland geliebt und gehasst. Ihre Liebe zum Nazianhänger Ewald von Demandowsky haftet ihr auch Jahre nach dem Krieg noch an, trotz ihrer Ehe mit Kurt Hirsch, einem amerikanischen Leutnant jüdischer Herkunft. Sie geht nach Amerika, aber Hollywood ist so kurz nach dem Krieg nicht bereit für eine deutsche Schauspielerin. So kehrt sie nach Deutschland zurück, doch auch hier will man sie aufgrund einer kleinen Nacktszene in DIE SÜNDERIN bald nicht mehr haben. Zurück in Amerika kann sie endlich das tun, was ihr am meisten liegt: auf der Bühne stehen. Hildegard Knef wird auf dem Broadway ein Star. Auch in Deutschland bleibt ihre steile Karriere jetzt nicht unbemerkt. 1966 ist es schließlich soweit. In der Berliner Philharmonie gibt sie ihr bis dahin größtes Konzert vor deutschem Publikum.
D 2009, 137 Min., FSK: ab 12
Die Dreigroschenoper
Curd Jürgens ist der Mackie, June Ritchie die Polly, Hildegard Knef die Jenny und Lino Ventura der Tiger Brown: Das setzte Produzent Kurt Ulrich (mit französischem Geld) durch, als nach drei Jahren Vorbereitung endlich die Dreharbeiten der 1963er-Filmversion des legendären Werks von Bertolt Brecht und Kurt Weill entstand. Alle Filmmärkte sollten bedient werden, und so beginnt der Film mit Sammy Davis, der aus dem legendären Mackiemesser-Lied einen Swing mit Big Band macht. Wolfgang Staudte, der renommierte, erfahrene Regisseur, ließ den Film klug in einem Bühnenrahmen und erreicht damit eine wirkungsvolle Geschlossenheit. Mit Sicherheit eine der ungewöhnlichsten Umsetzungen der „Dreigroschenoper“.
F/BRD 1963, 124 Min., FSK: ab 16
Konzert mit Nicole Metzger und ihren Jazztrio & Film "Ich will alles. Hildegard Knef"
Kurz vor unserer Sommerpause ehren wir noch einmal Hildegard Knef zum Abschluss unserer Reihe zu ihrem 100. Geburtstag. Wir freuen uns ganz besonders auf das Live-Konzert von Nicole Metzger und ihrem Jazz-Trio, die mit ihrer Hommage an die Künstlerin „So oder so ist das Leben“ zu Gast sind:
Nicole Metzger, Jazzsängerin, Jean-Yves Jung, Piano, Jens Loh, Kontrabass, Jean-Marc Robin, Schlagzeug
Im Anschluss zeigen wir noch einmal das Filmporträt von Luzia Schmid: Hildegard Knef war eine Diva, meinungsstark, umstritten, Spiegel und Gegensatz ihrer Zeit. Als Schauspielerin, Sängerin und Autorin feierte sie internationale Erfolge, erlebte krachende Niederlagen und war mehr als fünf Jahrzehnte schöpferisch tätig. Bereits mit 20 wurde sie Teil der deutschen Öffentlichkeit und sollte es ihr Leben lang bleiben. Ihr Lieblingsthema, erfolgreich zu sein, zu scheitern, sich immer wieder neu zu erfinden und – against all odds – immer wieder aufzustehen, macht sie zu einer Expertin des Überlebens.