Rambach: Heinricus und Cunradus de Rombach
Diese Namen aus dem Jahr 1264 markieren die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Rambach.
Römische Entdeckungen und frühe Siedlung
1845 stießen Arbeiter im Walddistrikt Hasselt auf Spuren eines römischen Gehöfts, was zeigt, dass hier schon vor über 1.000 Jahren Menschen siedelten. Diese Entdeckung erinnert an die lange Geschichte des Ortes und seine Bedeutung im antiken Umfeld.
Die ersten Spuren von Rambach
Rambach wurde wahrscheinlich Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet. Der älteste Nachweis findet sich jedoch erst 1264, als im Güterbuch des Klosters Altmünster in Mainz von zwei Zinsleuten namens "Heinricus und Cunradus de Rombach" die Rede ist.
Nassau und der 30-jährige Krieg
Im Jahr 1441 ging Rambach endgültig in den Besitz der Landgrafen von Nassau über. Doch der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) setzte dem Dorf zu. Viele Menschen starben oder flohen, und die Felder verwilderten, da die wenigen Überlebenden kaum in der Lage waren, sie zu bewirtschaften.
Zerstörung im 17. Jahrhundert
Im Jahr 1673 brannte Rambach bei einem verheerenden Feuer fast vollständig nieder. Die Dorfbewohner hatten zu diesem Zeitpunkt bereits unter den Kriegseinwirkungen zu leiden. Der Brand zerstörte nicht nur Häuser, sondern auch wertvolle Dokumente, sodass viele Aufzeichnungen über die Geschichte des Ortes verloren gingen.
Wasserfluten und Glockengeschichte im 18. Jahrhundert
1778 traf Rambach eine große Wasserflut, die große Schäden verursachte. Auch die Kirchenglocken hatten eine wechselvolle Geschichte: Die älteste Glocke, die heute noch zu hören ist, stammt aus dem Jahr 1816. Zwei weitere Glocken mussten im Zweiten Weltkrieg zum Einschmelzen abgegeben werden.
Preußen und infrastrukturelle Veränderungen
Nach dem Deutschen Krieg 1866 gehörte Rambach zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung wurden wichtige infrastrukturelle Verbesserungen umgesetzt, etwa der Bau neuer Straßen und der Ausbau der Verkehrsverbindungen, wodurch der Ort eine neue Bedeutung bekam.
Schule, Kirche und Eingemeindung
Bereits in den 1860-er Jahren – im Zuge der preußischen Bildungsreformen und der Einführung der allgemeinen Schulpflicht – wurde der Schulunterricht in Rambach wesentlich verbessert und weiterentwickelt. 1902 erhielt Rambach ein neues Schulgebäude, das bis weit ins 20. Jahrhundert genutzt wurde.
1891 wurde der Grundstein für die heute noch bestehende evangelische Kirche gelegt. Ein Jahr später, am 15. September 1892, wurde sie eingeweiht.
Zusammen mit Bierstadt, Dotzheim, Erbenheim, Frauenstein, Heßloch, Igstadt und Kloppenheim wird Rambach am 1. April 1928 nach Wiesbaden eingemeindet.
Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und der Wiederaufbau
Der Zweite Weltkrieg hinterließ tiefe Wunden: Am 2. und 3. Februar 1945 wurde Rambach intensiv bombardiert. Dabei kamen 30 Menschen ums Leben und viele Häuser wurden zerstört. Der Wiederaufbau begann bald darauf, und in den 1950er Jahren erfuhr der Ort eine erste Erneuerung der Infrastruktur.
Neubeginn nach dem Krieg
In den Jahrzehnten nach dem Krieg begann der eigentliche Wiederaufbau Rambachs. In den 1950er Jahren entstand der Wasserturm auf dem Bingert, und auch das Feuerwehrhaus und das Forsthaus wurden gebaut. 1958 wurde die Adolf-Reichwein-Schule eingeweiht – ein wichtiger Schritt in der Bildungsgeschichte des Ortes.
Wachstum und Wandel
Nach dem Krieg wuchs die Einwohnerzahl von Rambach bis 1950 auf etwa 2.373 Menschen an. Doch wie in vielen ländlichen Gebieten nahm auch hier die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ab. Immer mehr Menschen pendelten zur Arbeit nach Wiesbaden, was den Wandel hin zu einem beliebten Vorort prägte.
Historisches Highlight
Fortschritte: Im Jahr 1902 wurden die alten Petroleumstraßenlaternen durch elektrisches Licht ersetzt und 1904 ging die zentrale Wasserversorgung in Rambach in Betrieb.